Grafischer Identitätsbereich:

bildstreifen-leer

Hauptnavigation/Hauptmenü oben: Links auf direkt erreichbare, übergeordnete Webseiten


Navigationspfad:

GML 2010 » Programm » Internationale methodisch-didaktische Kooperation für Lernen und Lehren im Web 2.0 an der TH Wildau



Internationale methodisch-didaktische Kooperation für Lernen und Lehren im Web 2.0 an der TH Wildau

Referent

Christian Niemczik, Technische Hochschule Wildau

 

Der Begriff E-Learning ist durch den anfänglichen Hype und übergroße Erwartungen nicht nur negativ konnotiert, sondern bleibt auch zu allgemein und beschreibt nur unzureichend die Potenziale des Internets als Plattform des Lehrens und des Lernens. Im Unterschied zum Offline-Lernen am Computer, liegt die Besonderheit des Online-Lernens in der Eigenschaft des Internets als Cyberspace, d.h., in seiner besonderen many-to-many Struktur, die sich als zeit- und ortsunabhängiger Interaktionsraum begreifen lässt und die Hochschullehre in virtuellen Kommunikations- und Arbeitsräumen möglich macht. Im Begriff des Cyberspace wird deutlich, dass es bei der Nutzung des Internets als Lernplattform nicht nur um die kostengünstige und schnelle Distribution von Lerninhalten gehen sollte, sondern immer auch um die Nutzung dieses Mediums als Instrument der Kommunikation und sozialer Vernetzung. In seiner Eigenschaft als Handlungsraum liegt das eigentlich innovative Potenzial des Internets als Lernplattform. Mit Bezug auf die Diskussion um die Umsetzung des E-Learning an Hochschulen, in modernen Verwaltungen und in Unternehmen stellen sich dabei vor allem zwei Fragen:

  1. Wie lassen sich die Potenziale des Internets in seiner Eigenschaft als Handlungs- und Kommunikationsraum wirklich ausschöpfen? Wie kann E-Learning dazu genutzt werden, eine neue Qualität in die Lehre zu bringen? Adressaten dieser Fragen sind im wesentlichen die lehrenden Dozenten bzw. Trainer, die mit der Einführung von E-Learning Systemen mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden. Dabei schlägt nicht nur zu Buche, dass das Erstellen von guten Online Lehrangeboten aufwändig ist, sondern auch besondere technische, methodische und didaktische Kompetenzen erfordert.
  2. Wie entwickeln sich eigentlich die innovativen Lehr- und Lernformen? Wie kann das Methodenwissen gewonnen werden, dass für eine sinnvolle Online-Lehre nötig ist? Worin kann eigentliche die "neue Qualität der Lehre" bestehen? Im Begriff des Cyberspace zeigt sich auch die Offenheit für viele mögliche Umsetzungsformen des Online-Lernens. In seiner Eigenschaft als offener Handlungsraum wird das Internet zum idealen Innovationsraum, wirft aber auch das Problem auf, dass erst noch herausgefunden werden muss, wie Lernen konkret ausgestaltet werden soll und kann.

Mit dem EU-Projekt COMBLE (European Community of Integrative Blended Learning in Europe, siehe http://comble-project.eu/), das bis Ende Dezember 2009 gefördert wurde, entstand in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern ein neues innovatives Modell für die Anwendung von Blended Learning in verschiedenen Weiterbildungskontexten. Gemeinsam mit Dänemark (Aalborg University), Estland (University of Tartu), Polen (Maria Curie Sklodowska University) und weiteren Kooperationspartnern wurden mehrere Produkte für die drei Ebenen einer Weiterbildungsinstitution (institutionelle Ebene, Lehrende und Lernende) entwickelt und getestet. Zu diesen Produkten zählte u.a. die Entwicklung eines durch internationale Anwendungspartner evaluierten  Referenzmodells für Blended Learning, der „Blended Learning Readiness Check“. Der Readiness Check ermöglicht Entscheidungsträgern, zu erfahren, ob ihre Lerninstitution für die Implementation von Blended Learning bereit ist. Er wurde als webbasiertes Tool erstellt und wird zusammen mit einer Beratung durch einen Experten angeboten. Auf der Ebene der Lehrenden wurde in einem weiteren Produkt ein europaweiter Austausch durch den Aufbau einer »Methopedia«-Community gefestigt (www.methopedia.eu ), in der ähnlich wie bei Wikipedia, gemeinsam Inhalte erstellt und gepflegt werden. Um Trainer in ihren methodischen und technologischen Fähigkeiten zu unterstützen wurde gleichzeitig ein „Expertenkurs für Blended Learning“ entwickelt, der auf der Community-Seite zur Verfügung steht. Der Kurs soll durch die Community frei veränderbar und damit für aktuelle Entwicklungen anpassbar sein. Auf der Ebene der Lernenden sollte mit COMBLE vor allem die Akzeptanz gefördert werden. Das Produkt „European Blended Learning Driver’s License“ soll Lernenden grundlegende IKT-Fähigkeiten vermitteln und sie in die Nutzung von Blended Learning Tools und Methoden einführen (Online-Konferenzen, VOIP, MindMaps, Application Sharing etc.), so dass lebensbegleitendes Lernen tatsächlich integraler Bestandteil ihrer lebenslangen Bildung werden kann.

niemczik

Damit wird das Internet als offenen Handlungsraum begriffen und E-Learning über Blended Learning mit einer starken sozialen Dynamik versehen. Weiteres Beispiel dafür ist u.a. die verstärkte Nutzung von selbstorganisierten und communitybasierten Online-Angeboten bzw. Anwendungen, die vor allem gemeinsam haben, dass die (soziale) Entwicklung des Internets mit der intensiveren Nutzung vernetzter Kommunikation deutlich kooperative Konturen zeigt. Für diese, sich als neue Phase der Internetnutzung abzeichnende Entwicklung, hat sich inzwischen das Schlagwort Web 2.0 durchgesetzt, das für eine ganze Reihe technologischer und sozialer Trends steht. Obwohl das Web 2.0 durchaus auch für die technologische Weiterentwicklung des Internets steht und zu veränderten Prinzipien in der Entwicklung von Webapplikationen geführt hat, bezieht sich dieser Begriff weniger auf eine spezifische Technologie oder Innovation, sondern auf die konsequente Nutzung bereits bekannter Technologien und eines veränderten Nutzungsverständnisses. Das Web 2.0 ist in diesem Sinne, wie es der Blogger Ian Davis recht treffend formuliert hat, eine Haltung und keine Technologie. Der Begriff Web 2.0 steht damit für eine medienkulturelle Entwicklung und Weiterentwicklung des Internets, die gleichsam Inspiration und Mehrwert im E-Learning verspricht.

In unserem Beitrag möchten wir vor allem Methopedia als Best-Practice Beispiel für die Kooperation unter Lehrenden vorstellen und an diesem Anwendungsbeispiel aufzeigen, inwieweit die Prinzipien des Web 2.0 als Inspiration für die Entwicklung des E-Learnings nutzbar gemacht werden und helfen kann, den genannten Herausforderungen zu begegnen. Mit ihrem wiki-basierten Austausch zu Methoden und Lernansätzen unter Lehrenden wird auf eine Technologie des Web 2.0 zurückgegriffen, die auf Kooperation und Austausch angelegt ist. Jede(r) Lehrende, die/der diese Technologien verwenden will, muss sich auf didaktische Ansätze und offene Seminarmethoden einlassen, die dem konstruktivistischen Lernparadigma folgen, weiß aber oft nicht, was diese Ansätze bedeuten und wie sie erfolgversprechend umzusetzen sind. Mit Methopedia erhalten Lehrende neue Inspirationen und können Methoden wie Expertenlernen, Wikiarbeit, Webquests, Pro- und Kontraanalyse, Gruppenarbeit, Tandem-Lernen, Open Space, Video casts, Gruppenpuzzle etc. für die Gestaltung der eigenen Seminare verwenden oder anpassen. Gleichzeitig können die Lehrenden ihre Erfahrungen mitteilen und in der Social Community Methodpedia diskutieren und bewerten.


Bild Sprungmarke nach oben


News

Evaluation

Ergebnisse der Online-Umfrage stehen zur Verfügung!
27.05.2010

Präsentationen

Folien der Referent/innen sind online!
22.03.2010

Bildergalerie

Fotos von der Tagung sind online!
17.03.2010

Veranstaltet vom Stiftungsverbund-Kolleg "Informationsgesellschaft" der Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung

Alcatel-Lucent Stiftung
 

Ausgerichtet von
Logo CeDiS
Kooperationspartner
Logo Freie Universität Berlin
 
Logo Technische Universität Berlin
 
Logo Uni Potsdam
 
Logo ZIB
© 2010  Freie Universität Berlin - Center für Digitale Systeme  |  Feedback  | Impressum  |
Stand: 11.03.2010

Diese Grafiken werden nur in der Druckvorschau verwendet: